Soll ich mich versetzen lassen?

Inhaltsverzeichnis:

1. Soll ich mich versetzen lassen?
2. Ist eine Versetzung Mitbestimmungspflichtig?
3. Ist eine Beförderung eine Versetzung?
4. Ist ein Schichtwechsel eine Versetzung?
5. Kann Betriebsrat Beförderung verhindern?
6. Kann Personalrat Einstellung verhindern?
7. Wann ist die Zustimmung des Betriebsrates erforderlich?
8. Welche Unterlagen braucht der Betriebsrat bei Einstellungen?

Soll ich mich versetzen lassen?

Muss ich mich versetzen lassen? Nicht unbedingt. In vielen Fällen ist eine Versetzung rechtswidrig. Zwar hat ein Arbeitgeber grundsätzlich ein Weisungsrecht (auch Direktionsrecht genannt), das heißt, er kann Inhalt, Ort und Zeit der Arbeitsleistung nach billigem Ermessen bestimmen (§ 106 GewO).

Ist eine Versetzung Mitbestimmungspflichtig?

Ja. Will der Arbeitgeber einen neuen Mitarbeiter einstellen oder einen Arbeitnehmer auf eine andere Stelle versetzen oder tariflich ein- oder umgruppieren, geht das nicht ohne Betriebsrat. Dieser muss zustimmen (§ 99 BetrVG), sonst ist die Maßnahme unwirksam. Dies gilt auch bei Leiharbeitnehmern.

Ist eine Beförderung eine Versetzung?

Definition einer Versetzung im Arbeitsrecht Die neue Stelle des Arbeitnehmers kann im Vergleich zur bisherigen besser (Beförderung), aber auch gleichwertig (horizontale Versetzung) oder minderwertig (vertikale Versetzung) sein. Es handelt sich bei Vorliegen der oben genannten Voraussetzungen dennoch um eine Versetzung.

Ist ein Schichtwechsel eine Versetzung?

Auszug aus den Gründen: Der bloße Wechsel von der Normalschicht in Wechselschicht ist keine Versetzung, die der Zustimmung des Betriebsrats nach § 99 BetrVG bedarf.

Kann Betriebsrat Beförderung verhindern?

Wenn eine personelle Maßnahme gegen eine Auswahlrichtlinie nach § 95 BetrVG verstößt, kann der Betriebsrat seine Zustimmung zu dieser Maßnahme nach § 99 Abs. 2 Nr. 2 BetrVG verweigern.

Kann Personalrat Einstellung verhindern?

Die Personalvertretung kann nur prüfen, ob Bewerber aus sachfremden Erwägungen heraus übergangen wurden. Der Personalrat kann seine Zustimmung zur Einstellung eines Beschäftigten nicht mit der Begründung verweigern, der Mitbewerber habe das bessere Prüfungszeugnis und sei deswegen der geeignetere Kandidat.

Wann ist die Zustimmung des Betriebsrates erforderlich?

Der Arbeitgeber muss die Zustimmung des Betriebsrates einholen, wenn er einen Mitarbeiter versetzen oder einen neuen Beschäftigten einstellen will. Lehnt der Betriebsrat die Entscheidung des Arbeitgebers ab, bleibt dem Arbeitgeber nur der Gang zum Arbeitsgericht.

Welche Unterlagen braucht der Betriebsrat bei Einstellungen?

Zu den Unterlagen die der Arbeitgeber dem Betriebsrat vorzulegen hat gehören nicht nur die von dem/den Bewerber*innen eingereichten Bewerbungsunterlagen wie Lebenslauf, Zeugnisse und Bewerbungsschreiben.