Was versteht man unter dem Bruttoprinzip?

Inhaltsverzeichnis:

1. Was versteht man unter dem Bruttoprinzip?
2. Warum ist das Bruttoprinzip ein formaler Haushaltsgrundsatz?
3. Was darf saldiert werden?
4. Was bedeutet Veranschlagung?
5. Was versteht man unter einer Ausgabe?

Was versteht man unter dem Bruttoprinzip?

Das Bruttoprinzip Einnahmen und Ausgaben sind in voller Höhe und getrennt voneinander im Haushaltsplan zu veranschlagen und zu buchen. Der Vorwegabzug von Ausgaben bei den Einnahmen oder das Aufrechnen von Einnahmen bei den Ausgaben sind grundsätzlich verboten.

Warum ist das Bruttoprinzip ein formaler Haushaltsgrundsatz?

Das Bruttoprinzip (auch: Bruttoveranschlagungsprinzip) ist ein Haushaltsgrundsatz der in der Kameralistik besagt, dass im Haushaltsplan alle Einnahmen und Ausgaben in voller Höhe und getrennt voneinander auszuweisen sind. Es besteht also ein Saldierungsverbot. Das gleiche gilt analog auch für die Doppik.

Was darf saldiert werden?

Aktive und passive latente Steuern dürfen saldiert werden; es dürfen Bewertungseinheiten nach § 254 HGB gebildet werden, die eine Ausnahme vom Saldierungsverbot darstellen, da hier unterschiedliche Vermögenswerte und Schulden verrechnet werden; die Definition der Anschaffungskosten in § 255 Abs.

Was bedeutet Veranschlagung?

Unter Veranschlagung wird im deutschen Haushaltsrecht die Aufnahme von Ausgaben und Einnahmen (Kameralistik) oder Aufwendungen und Erträgen (Doppik) in den Haushaltsplan verstanden.

Was versteht man unter einer Ausgabe?

Verminderung des Geldvermögens (Geldvermögen = Zahlungsmittelbestand + Bestand an Geldforderungen - Bestand an Geldverbindlichkeiten). Eine Ausgabe liegt also beim Abfluss von Zahlungsmitteln und/oder beim Eingehen von Zahlungsverpflichtungen in Form von Geldverbindlichkeiten, z.B. beim Gütereinkauf auf Kredit, vor.